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hejsven Beiträge

Ordnung in der Schublade

Klar, es gibt Menschen, die suchen jeden Tag nach einem Heilmittel für Krebs, pflegen alte Menschen in Heimen oder betreuen Kinder und bringen ihnen wichtige Dinge bei. Alles tolle und wichtige Menschen, die unseren vollsten Respekt verdient haben, für das, was sie tun. Aber dann gibt es eben noch diesen Typen hier, der einfach mein neuer Gott ist. Der Gott der Organisation und der Ordnung. Ernsthaft, ich hatte mehrfach Schnappatmung bei diesem Video. Wie besessen kann man denn bitte sein, nicht nur Ordnung, sondern funktionelle, Nerven und Zeit sparende Ordnung in seine Schublade zu bringen? Ich finde das großartig und will das auch!

Ich kann euch übrigens noch sein Video empfehlen, in dem er seine ganzen Gadgets und Gizmos zeigt, die er so benutzt und auf seinem Schreibtisch und in der Schublade hat. Ein Quell der Inspiration!

Grünzeug.

Ich finde Grünpflanzen super. Bisher waren aber oft Haustiere der Grund, warum ich keine oder kaum welche besaß. Die fressen alles an, kotzen dir dann die Bude voll oder pissen in die Übertöpfe. Das ist nun anders. In den letzten Wochen ist ein Einblatt, mehrere Farne und die eine oder andere Sukkulente bei mir eingezogen. Ich würde mich im übrigen in keinster Weise als jemanden bezeichnen, der so etwas ähnliches wie einen grünen Daumen hat. Ich würde es wohl eher einen verwelkten Mittelfinger nennen. Aber ich habe jetzt eine Expertin für Grünzeug in meinem Leben und kann mir hin und wieder Tipps zur Pflege meiner Luftverbesserer holen. Und eventuell habe ich tatsächlich Blut geleckt. Oder Pflanzensaft? Keine Ahnung. Jedenfalls macht es mir ernsthaft Freude, nach dem nach Hause kommen durch die Wohnung zu stromern und zu schauen, wie es dem Blattwerk in den diversen Räumlichkeiten und an unterschiedlichen Stellplätzen geht, ob braune oder welke Blätter entfernt oder Wasser nachgegossen werden muss und wo sich möglicherweise neue Triebe auf den Weg machen oder Knospen kurz vor der großen Eröffnung stehen. Und schön aussehen und tut es obendrein.

Das geschwungene “S”.

Es ist nicht mein Werk, steht aber für meinen Namen, so viel kann ich verraten. Und irgendwie schreit es doch danach, das neue Logo für diesen Blog hier zu werden, nein!?

Hallo M2, du heißes Teil!

Weil ich aus Gründen in der zuen Kunft wieder des öfteren von unter dem Wegs arbeiten werde und weil ich mich nicht immer in meine kleine Büroecke in meinem Schlafzimmer zurückziehen will, wechselte der hervorragend gepflegte iMac von 2021 am vergangenen Wochenende für einen stabilen Preis den Besitzer und ich konnte dank guter Kontakte ein nagelneues MacBook Air M2 für einen sehr fairen Kurs direkt von Apple bekommen und am Samstag im Apple Store abholen.

Seit ziemlich genau 15 Jahren bin ich nun Mac-User und mir ist erst vor kurzem aufgefallen, dass stationäre und mobile Macs bei mir im Grunde immer im regelmässigen Wechsel auf den Schreibtisch kamen. Mein erster Mac war 2008 das weiße MacBook in Hochglanz mit 13 Zoll Display und herausnehmbarem Akku. Heute kaum noch vorstellbar. Irgendwann um 2010 herum gab’s dann einen iMac. Der hatte sogar an der Seite noch ein DVD-Laufwerk, wurde dann später aber privat wieder gegen ein MacBook getauscht. Ich weiß allerdings nicht, ob es da schon das MacBook Pro von 2012 war oder noch ein Modell dazwischen. Das 2012 MacBook hatte ich jedenfalls bis Anfang diesen Jahres, dann habe ich es an Anouk weitergeben, die damit noch die einen oder anderen Online-Dinge tun kann. 2019 gab’s dann während meiner Zeit bei Netzcocktail ein MacBook Pro für den beruflichen und auch privaten Gebrauch und als ich 2021 wieder den Job wechselte und zurück in den klassischen Außendienst ging, musste halt wieder ein eigener Computer her und da wurde es dann wieder ein iMac, der mir bis zuletzt ganz fantastische Dienste geleistet hat, aber nun darf es wieder etwas mobiler werden, weil ich auch wieder mehr unterwegs bin. Und das MacBook Air M2 in Midnight (ein sehr dunkles, fast schwarzes Blau) schien mir die aktuell beste Wahl zu sein, wenn es um ein gutes Verhältnis zwischen Leistung und Größe/Gewicht geht.

Ich war in Hamburg.

Leider nur beruflich und deswegen mit wenig Zeit und Muse, mir dort das eine oder andere anzusehen. Ich kam spät am Abend im Dunkeln an, fand das hoteleigene Parkhaus im Wirrwarr von Einbahnstrassen nicht, parkte deshalb ein paar Straßen weiter im Parkhaus eines anderen Hotels und hatte über die gesamten drei Tage Angst und Sorge, dass ich mein Auto dort nicht mehr herausbekomme, weil ich in dem Hotel gar kein Gast bin und ich deswegen vermutlich bei Abreise am Parkscheinautomat abgefangen und in U-Haft genommen werde. Ich musste meine schwere Reisetasche auf dem Rücken durchs nächtliche Sankt Pauli schleppen, hatte wie so oft das letzte Zimmer am Ende des Ganges (Ich meine den Flur, nicht den Fluss in Indien) und war nach meinem langen Arbeitstag so müde, dass ich meinen ursprünglichen Plan, einen abendlichen Spaziergang zu den Landungsbrücken mit anschließendem Feierabendbier, cancelte und stattdessen auf dem Hotelbett liegend eine Mettwurst aß. Ich hatte kurz den Drang, ein Kissen zu klauen, wurde dann aber von meinem Gewissen wieder zurechtgewiesen. Zur Belohnung gab’s am letzten Tag einen wundervollen Sonnenaufgang.

3. OG, links

Ziemlich still geworden hier in den letzten Wochen. Wer den Podcast hört, weiß ein bisschen, warum. Details spare ich mir an dieser Stelle. Daher nur kurz die Eckdaten: Trennung auf meinen Wunsch von meiner Frau am 1.Januar, ein paar Tage auf fremden Sofas geschlafen und aus dem Koffer, beziehungsweise der Reisetasche gelebt, zwischendurch richtig beschissen krank und 6 Tage ans Bett (Sofa) gefesselt gewesen, Ende des Monats dann glücklicherweise eine ziemlich coole Wohnung gefunden und nun mitten drin in Renovierungs- und Umzugsarbeiten (Und natürlich auch parallel wieder kränkelnd, weil man bei 2 Grad schwitzend im T-Shirt Kartons über den Hof schleppt). Und mit mitten drin meine ich auch mitten drin. Ein bisschen was steht schon hier, ein bisschen was steht noch in der alten Butze, der eine Raum ist fast fertig, der andere noch nicht mal gestrichen. Erkenntnis eins: Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen. Erkenntnis zwei, frei nach Jean-Baptiste Emanuel Zorg: “Wenn du willst, das etwas vernünftig gemacht wird, dann mach es selbst.” Dauert dann zwar alles etwas länger, aber am Ende kann man sagen “Danke für nichts, ich hab alles alleine gemacht!” In diesem Sinne: Bleibt auf Empfang, hier wird schon bald wieder ein Hauch von Normalität einkehren. Garantiert.

P.S: Ja, ich weiß. Die Türen sind superhässlich.

Null Grad.

Heute fast zweieinhalb Stunden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt (wie die Meteorologen es immer so schön ausdrücken) auf den Feldern spazieren gewesen und dabei eine Strecke von etwas mehr als zehn Kilometern zurückgelegt. Im Ohr: Die Goldberg Variationen von Bach, gespielt von Lang Lang, das Album Parley von Amistat und Found Songs von Ólafur Arnalds.

Wir warten aufs Gefühl

Ein Wohnzimmer, so weihnachtlich dekoriert, dass man aus den Augen kotzen möchte*, ein arschteurer Adventskalender mit der leckersten Schokolade des Sonnensystems, das beste Weihnachtsalbum seit Bachs Weihnachtsoratorium vom 1734, der einzige wahre Weihnachtsfilm noch vor “3 Haselnüsse für Aschenbrödel” und Wintersport in Fernsehen. Und: Gestern hat es sogar geschneit! Alle Zutaten sind also da. Und trotzdem will in mir dieses Jahr einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Selbst singen hat nicht geholfen. Komisch.

*Im Fernsehen läuft übrigens “50 Dinge, die wir an Salzburg lieben”. Sehr sehenswert!

Nerd? Ja! Aber mit Stil.

Gefühlt ist mein Bastelabstellhauswirtschaftsmusikhobbybürozimmer irgendwie nie wirklich fertig. Ständig sitze ich da in meinem Sessel und blicke mich um und überlege, wo ich zum einen noch Dinge aufhübschen und/oder optimieren kann und zum anderen natürlich, wie ich noch irgendwie und irgendwo Platz für neuen Nerdkram und neue LEGO Sets generieren kann, ohne dass es irgendwann einfach total voll und zugebombt aussieht.

Und wie aus dem Nichts kam mir neulich die Idee, diese Wand dort, die zur Dachschräge gehört, etwas effektiver nutzen zu können, als nur Podcastcover und Nintendo-Magazine an sie zu hängen und eine Vitrine davor zu stellen.

Also alles raus aus der Ecke und irgendwo anders zwischenlagern (Ich finde, das Foto oben und dieses hier haben irgendwie einen recht ähnlichen Vibe). Dann frische Farbe an die Wand, schwupps zwei neue IKEA LACK Regale rangeschafft und zack: Ganz viel schicker Platz für unnötiges Zeug, das kein Mensch braucht, aber das jede Menge Spass macht.

November

Es gibt wenig Dinge, die mir so gut tun und die mir so sehr helfen, runterzukommen, zu entspannen und neue Energie zu tanken, wie ein einsamer Spaziergang über die verregneten, grauen, diesigen Felder. Das klingt übrigens dramatischer und melancholischer, als es tatsächlich ist.

Wenn ich losgehe, hab ich meistens noch einen schnellen und hektischen Gang drauf und den Kopf noch voll mit Gedanken und Zeugs. Aber je länger ich laufe und je mehr ich meine Umwelt und die Umgebung auf mich wirken lasse, die kalte Luft um die Ohren und den nassen Regen und den Wind im Gesicht spüre, und je weniger anderen Menschen ich auf meinem Weg begegne, desto langsamer wird mein Gang, desto ruhiger mein Herzschlag und desto mehr versinke ich in mir selbst.

Musik spielt dabei, wie so oft in meinem Leben, eine ganz besondere Rolle. Ich brauche auf jeden Fall passende Musik, um wirklich das Kopfkino starten zu können. Dann lasse ich meinen Blick schweifen und lasse die Musik in meinen Geist strömen. Zwischendurch schaue ich vielleicht auch einfach mal ganz stumpf direkt vor mir auf den Boden, auf dem ich gerade gehe. Und mein Gang wird immer ruhiger und langsamer, bis es irgendwann nur noch ein Trotten ist. Ein sich voran schleppen. Ein langsamer, schwerfälliger Gang, der für Außenstehende vermutlich den Eindruck erweckt, als hätte ich keine Lust und keine Kraft mehr und als würde ich jedem Moment einfach vorne über mit dem Gesicht in den matschigen Boden fallen. Aber innerlich bin ich absolut tiefenentspannt, fast schon meditativ. Die Musik durchdringt mich, mein Kopf wird immer leerer und ich fühle mich einfach maximal entspannt. Das hat alles rein gar nichts zu tun mit Einsamkeit, Traurigkeit oder Depression, die in mir schlummert. In keinster Weise. Es ist einfach das entspannende Gefühl, in der Natur zu sein, mit mir selbst, ohne andere Menschen, ganz allein. Daraus kann ich persönlich unglaublich viel Kraft ziehen. Als würde jemand meine Seele und mein Hirn mit warmen, öligen Händen kraulen und massieren.

Die Musik, die ich währenddessen höre, kann ganz klassische Klaviermusik sein. Olafur Arnalds Album “Living Room Songs” zum Beispiel, trifft mich mit jedem Tastenschlag ganz tief. Aber auch Chilli Gonzales’ “Solo Piano” oder auch die etwas langsameren, schwermütigen Stücke von Yann Tiersens Soundtrack zu “Die fabelhafte Welt der Amelie” passen ganz wunderbar. Aber es gibt auch Künstler aus dem elektronischen Bereich, die mich catchen. Beispielsweise der Soundtrack zu “Arrival” von Jóhann Jóhannsson, der echt beklemmend ist. Ganz besonders aber die Musik von Simon Stålenhag, und da vor allem das Album “The Electric State”. Aber auch das leicht 80er Chiptune/Synth angehauchte Album “Seelen” der mexikanischen Künstlerin Doreem macht mich komplett fertig und holt mich immer wieder ab.